Der Baum Neuenfelde
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Unsere Kirche
Kirche
Ein Schmuckstück mitten in Neuenfelde ist die St. Pfarrkirche Pankratiuskirche, die 1682 in nur siebeneinhalb Monaten Bauzeit errichtet wurde. Sie ist künstlerisch außerordentlich reich ausgestattet.
Grabmahle und Sonnenuhr
Grabmahle
Auf dem alten Friedhof, rund um die Kirche, wurden bis ins 19. Jahrhundert noch die Verstorbenen der Gemeinde zur Ruhe gebettet. Eine Reihe interessanter Grabmahle lohnen näheres Ansehen.
Der schlafende Engel
Engel
Der Neuenfelder Malermeister Hinrich Köster (1892-1976) hat oft erzählt: sein Großvater, der Bildhauer Köster, sollte ein Grabmal mit einem schlafenden Engel für den Alten Kirchhof zu gestalten.

Die St. Pankratiuskirche

Die evangelische St. Pankratiuskirche steht auf der höchsten Stelle einer sich weit durchs Land ziehenden natürlichen Sanddüne, also nicht auf einer künstlichen Wurt. Die höheren Partien dieser Sanddüne boten als trockene Inseln in der amphibischen Landschaft, als die sich das Urstromtal der Elbe nach der letzten Eiszeit darstellt, die Ansätze für die erste Ansiedlung von Menschen. Als „Hasselwerder“, die Insel mit Haselgesträuch, wird der Ort zuerst 1059 erwähnt.

Die erste, viel kleinere Kirche stand hier wohlbehalten bis 1682 und musste dann einem viel größeren Neubau weichen. Äußerlich unscheinbar birgt der einfache Saalbau aus Backstein in seinem Inneren eine barocke Ausstattung, die ihresgleichen in Norddeutschland sucht. Eine weite Brettertonne, gegenüber den bis dahin üblichen flachen Bohlendecken eine zimmermanntechnische Neuerung, überspannte den gesamten Raum. Auf dieser Decke schufen die Hamburger Maler Berichau und Wördenhoff 1686 ein Deckengemälde, das thematisch und künstlerisch sorgsam durchgestaltet ist.

Beim Betreten der Kirche fällt der Blick nach vorn auf den prächtigen Kanzelaltar von Christian Precht, der die gesamte Ostseite einnimmt. Diese neuartige Verbindung von Altar und Kanzel wurde um die Mitte des 17. Jahrhunderts in Thüringen entwickelt.
Dem Kanzelaltar von 1686 gegenüber steht, ungewöhnlich hoch im Raum, das wohl bekannteste Stück der Ausstattung, die von Arp Schnitger 1683- 1688 erbaute Orgel. Arp Schnitger (1648 – 1719) gilt als der bedeutendste Orgelbauer Deutschlands. Während er die Orgel in Neuenfelde baute, heiratete er die Erbin eines großen Bauernhofes und wurde so zum wohl berühmtesten Einwohner der Gemeinde.

Den „Orgelbauerhof“ findet man ca. 2 km östlich von der Kirche (Vierzigstücken 95). Eine Gedenktafel am Hause erinnert an den berühmten Bewohner. Schnitgers Neuenfelder Orgel überstand im Unterschied zu vielen anderen die wechselnden Zeitströmungen des Orgelbaus und Musikgeschmacks fast ohne Veränderungen, weil der Gemeinde das Geld zum von „Experten“ empfohlenen Neubau fehlte. Heute ist die Orgel das Pilgerziel von Orgelkennern aus der ganzen Welt.

Über Schnitgers Kirchenstuhl und Grab in der Kirche sowie über weitere schöne Details, z. B. die Taufe von 1683, gibt die täglich geöffnete Kirche Auskunft. Der Zugang führt durch den erst später, 1841, hinzugefügten Kirchturm.

Ausführliche Informationen erhalten sie außerdem in dem reich bebilderten Kunstführer „HAMBURG-NEUENFELDE St. Pankratius“ oder auf der DVD „Die Arp-Schnitger-Orgel zu Neuenfelde“, auf der unter anderem eine Kirchenführung, sowie Orgelkonzerte zu hören sind. Beides ist im Kirchenbüro erhältlich

Der Heimatverein ist Pate eines Deckengemäldes

Eine Fotoausstellung mit Motiven des 1683 figürlich bemalten Holztonnengewölbes der Neuenfelder St. Pankratius Kirche warb 2005 damit sich als ›Paten‹ an den Kosten für dessen Rettung zu beteiligen. Die Farbschichten dieser Himmelsschau (ca. 300 m2) blätterten bedrohlich ab und sollten restauriert werden.

Die von den Hamburger Malern H. Christian Wördenhoff und Johann H. Berichau geschaffene Ausmalung der Holztonnendecke und des dreiseitigen Chorgewölbes der Kirche (erbaut 1682) sucht im Norden ihresgleichen. Zwischen dem Jüngsten Gericht über dem Kanzelaltar und musizierenden Engeln über der Arp-Schnitger-Orgel von 1688 schweben wohl geordnet kleine und große Engelpaare, die Bänder mit biblischen Sprüchen bzw. dazu passende Attribute tragen.

Die originale Maltechnik – mit Kasein gebundene Pigmente auf einer Kreidegrundierung – reagiert auf klimatische Veränderungen sehr empfindlich. Das Bindemittel Kasein hatte sich über die Jahrhunderte abgebaut, so dass sich die Malerei vom Holzträger löste, verstärkt durch das Quell- und Schwindverhalten des Holzes. Zwei frühere, teilweise übermalende Restaurierungen durch Kirchenmaler – 1914/15 R. Ebeling, Hannover, und 1955/56 M. Gotta – sind nachgewiesen. Von den Übermalungen, die sich nach heutigem Stand der Technik ohne massive Schädigung der originalen Malerei nicht entfernen lassen, blieb vor allem der figürliche Bereich verschont. Für diesen kunsthistorisch wertvollsten Teil des Deckengemäldes suchte die Ausstellung Patenschaften.

Einzelpersonen oder Gruppen konnten sich ein barockes Deckenmotiv aussuchen und mit einem Patenschaftsbeitrag begleich.

Der Heimatverein hat sich an dieser Aktion beteiligt und eine Patenschaft für folgende Engel übernommen.