Besiedelung des Rosengartens
Geologisch ist das „Alte Land“ in dem der Neuenfelder Rosengarten liegt, sehr jung. Die Elbmarschen bildeten sich erst erheblich nach der Eisschmelze
ca. 8000 – 4000 v. Chr. Im Wechsel der Gezeiten lagerten sich am Meer und vor allem an den Flüssen und Prielen in den Urstromwasserläufen Sinkstoffe ab.
Auf diese Weise wurden die Uferränder höher mit fruchtbarem Marschboden aufgeschlickt (2 m über NN), und die Marsch flachte sich landeinwärts
zum Sietland bis auf 1 m unter NN ab. Bis ins 3. Jahrhundert n.Chr. konnte man noch auf den Flussmarschen ohne künstliche Bodenerhöhungen
oder Schutzwälle siedeln. Aber das allgemeine Vorrücken des Meeres überflutete auch die Elbmarschen mehr und häufiger.
Zu dieser Zeit waren hier die Chauken und Langobarden ansässig. Im Zuge der Völkerwanderungen wurden sie, durch vom Nordufer der Elbe kommende Sachsen,
verdrängt. Die Sachsen siedelten auf Wohnhügeln (Wurten) und bauten auch die ersten Deiche, mit denen wenigstens die Sommerfluten abgehalten wurden.
Zu solchen Ringdeichsiedlungen wie Hasselwerder, das schon 1059 urkundlich erwähnt wurde, gehört auch Liedenkummer sowie der Rosengarten
(Rossgarten – Rossweide). Die genaue Lage von Hasselwerder ist nicht eindeutig geklärt, doch alle drei Siedlungen gehören zu Neuenfelde.
Ab 1140 begannen auf Geheiß des Erzbischofs von Bremen holländische Kolonisten das niedrigere, sumpfige Land zu kultivieren. Sie bauten höhere Deiche,
die durchgehend das gesamte Hinterland vor Überflutung schützten, zogen Gräben und bauten Siele zur Entwässerung. Das „Deichen“
(Bau, Pflege, Erhöhung und Instandsetzung der Deiche) wurde für jeden Bewohner des Alten Landes zur Pflicht. „Keen nich will dieken, de mütt wieken“
bedeutete: wer diese Pflicht nicht erfüllt, oder erfüllen konnte, hatte das Recht auf sein Land verloren.
Zerstörung durch die Flut 1962
Unseren Nachfahren können wir dieses einmalige Kulturdenkmal nur noch in den Annalen übermitteln. Unser Rosengarten musste der Werkserweiterung von Airbus geopfert werden.