Feste und Bräuche
Neefeller Markt bi de Kark
Ein schöner Brauch ist der alljährlich am ersten Samstag im September stattfindende Neefeller Markt bi de Kark, der von den
Neuenfelder, Cranzer und Francoper Vereinen organisiert wird. Die Ursprünge des traditionsreichen „Neuenfelder Markts“ reichen
bis ins 17.Jahrhundert zurück. Früher standen die Jahrmarktsbuden in den Nischen der Kirchenmauer, später zog sich die Bunte Meile
vom Schützenhof (heute Bundt’s Gartenrestaurant) bis zum Dorfplatz bei Stahmers Gasthof hin.
Heute findet der Markt wieder bei der Kirche statt. Auftakt ist ein Laternenumzug am Vorabend mit einer kostenlosen Laterne
für jedes Kind, angeführt vom Spielmannszug der Neuenfelder Schützen. Am Markttag säumen Flohmarktstände den Organistenweg nahe der
Kirche, in die eine jährlich wechselnde Ausstellung lockt. Auf dem Kirchenvorplatz informieren die Marktstände der Vereine
und Organisationen, die auch für das leibliche Wohl sorgen. Dabei trifft man viele Bekannte zum Klönen z. B. bei der Freiwilligen
Feuerwehr bei Gegrilltem, dem Islamischen Kulturverein bei Döner und dem Landfrauenverein bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen.
Die bunte Kinderspielmeile mit Hüpfburg, Wasserspiel mit Feuerwehrschlauch, Ponyreiten und anderen Spielstationen erfreut alle Kinder.
Traditioneller Höhepunkt ist – von der Musik der Feuerwehrkapelle und diversen Tanzaufführungen gerahmt – der heitere Wettkampf
vieler Vereinsmannschaften um den „Wanderfloh“. Zum Abschluss erklingen Volkslieder für alle zum mitsingen mit der
„Liedertafel Frohsinn“.
Neuenfelder Schützenfest
Das Neuenfelder Schützenfest war von Beginn an auch ein Volks- und Heimatfest. Bereits im Gründungsjahr wurde am 22. und 23. Juni 1912
das erste Neuenfelder Schützenfest, beim damaligen Schützenwirt Willi Bundt, gefeiert. Auf dem Gelände des „Schützenhofes“
befanden sich auch die Schießstände. Bis 1972 fanden alle Feste in und um „Bundt’s Gartenrestaurant“ statt. Im Zuge der Umwandlung
von einem Dorfgasthof in ein modernes Ausflugslokal mit Hotelbetrieb ging der nötige Raum für einen Festplatz verloren, sodass seit
1973 in einem Festzelt auf dem Festplatz am Arp-Schnitger-Stieg gefeiert wird. Dort ist seitdem auch ausreichend Platz für alle
Fahrgeschäfte.
Heute feiert Neuenfelde an vier Tagen Schützenfest. Am Donnerstag wird das Schützenfest mit einem großen Umzug zum Abholen des
amtierenden Schützenkönigs eröffnet. Nach einem gemeinsamen Kommers klingt dieser Tag mit dem Großen Zapfenstreich aus.
Am Freitag amüsieren sich Kinder aus dem gesamten Kirchspiel Neuenfelde beim Kinderschützenfest. Der Festumzug mit 300 – 400 Kindern
an diesem Tag ist in jedem Jahr eine Augenweide.
Der Sonnabend gehört der Jugendabteilung. Jugendspielmannszug und Jungschützen ermitteln im sportlichen Wettkampf ihre Würdenträger.
Am Abend fern jugendliche und junggebliebene Schützen und Nichtschützen aus einem weiten Umkreis gemeinsam im Festzelt.
Der Sonntag steht im Zeichen des Königsschießens, bei dem der neue Schützenkönig und die neue Damenkönigin ermittelt werden.
Nach der Proklamation der neuen Würdenträger endet das Schützenfest mit einem großen Festball zu Ehren der neuen Majestäten.
Zur schönen Tradition gehört es, dass unser Dorf von den Neuenfeldern mit Fahnen und Girlanden bunt geschmückt wird.
Die Häuser und Gärten entlang der Umzugsstrecken sind jedes mal ordentlich „herausgeputzt“.
Erntedankfest
Am letzten Wochenende im Oktober, wenn die Apfelernte vorbei ist, findet in Neuenfelde das Erntedankfest statt. Am Donnerstag
binden die Landfrauen auf einem Obsthof die Erntekrone und schmücken liebevoll den Altar in der Kirche. Am Sonnabend wird dann
die Krone mit einem fröhlichen Umzug und vielen Frauen und Kindern in Altländer Tracht durch das Dorf zur Kirche gebracht und vom
Pastor gesegnet. Das Erntedankfest endet dann am Sonntag mit einem feierlichen Festgottesdienst in der geschmückten Kirche.
Die Obstgaben der Landwirte werden anschließend einer bedürftigen Institution gespendet.
U m b ü d e l n
In Neuenfelde ist das U m b ü d e l n von jeher große Tradition. In den Wintermonaten treffen sich die
Dorfbewohner, sowie viele auswärtige Gäste, in einer Gaststätte zum „Gänse- und Entenlotto“. Zu gewinnen gibt es außer Gänse
und Enten auch Mettwürste, Kasseler, Schinken und auch mal eine Pute. Es ist alter Brauch, bei der Veranstaltung Platt zu schnacken.
Auch der Name stammt ja aus dem Niederdeutschen. „Umbüdeln“ heißt so viel wie „umbeuteln“, d.h., der Beutel, in dem sich die
Holzzahlen befinden, wird zum Mischen geschüttelt und „gebeutelt“. Weil „Umbüdeln“ ein Glückspiel ist, darf der Gastwirt in
Hamburg nicht der Veranstalter sein. Aus dem Grund ist jeweils ein Ortsansässiger Verein für die Organisation zuständig. Übrigens
handelt es sich hier um eine „hochoffizielle“ Angelegenheit und muss beim Finanzamt angemeldet werden.
Plattdüütsch to de Kaffeestünn
Ein noch junger Brauch ist der am letzten Sonntag im Januar vom Heimatverein ausgerichtete Nachmittag
„Plattdüütsch to de Kaffeestünn“ in Bundt’s Gartenrestaurant. Die sehr beliebte Veranstaltung wird von wechselnden Autoren bestritten.
Bei Kaffee und Kuchen wird „geklönt“ und den humorvollen, oder auch tiefsinnigen Geschichten gelauscht.